Die Quatembertage waren in früherer Zeit Tage der Buße und des Fastens. Durch fasten und beten sowie Almosengaben an die Armen wollte man sich bei der Schöpfung für ein gutes Leben bedanken oder ein solches erbitten.
Der erste Mittwoch, Freitag und Samstag in jedem Quartal, also nach dem Aschermittwoch, nach Pfingsten, nach Kreuzerhöhung (14.Sept), und der heiligen Lucia am 13.Dezember waren Fasttage. Und daraus stammt auch der Merksatz:
„Nach Asche, Pfingsten, Kreuz, Lucei, gedenke, dass Quatember sei.“
Heute werden die Quatembertage noch als Bittage in den Kirchen gefeiert. Mit eigener Liturgieformel und Messordnung wird für die Familien und die Dorf und Kirchengemeinschaft gebetet.
In die letzte Quatemberwoche fällt auch das Fest der heiligen Lucia und an diesem Tag soll das letzte Brot im Jahr gebacken werden. Vor dem Backen, wenn der Teig schön aufgegangen ist, wird er mit Wasser benetzt und nun drückte man den Schlüssel der Mehltruhe, des Getreidekastens oder Haustür kreuzweise in den Brotleib. Es symbolisiert das Zuschließen des Jahres in Verbindung mit dem Dank für reichlich Brot und gleichzeitig um ein neues Jahr mit ausreichend Brot für alle im Haus zu bitten. Den Kindern erzählte man, dieses Mal im Brot sei der Fußabdruck der Hobagoaß (eine Dämonengestalt im Körper einer Ziege mit dem Fußabdruck eines Vogels oder Pferdes, oft in Begleitung des Krampus), um die Kinder vom Stiebitzen und Naschen des frischen Brotes abzuhalten.
Vielerorts wurde dann später aus dem Brauch der Früchtegabe an die Geister (Percht und Trud und Hobagoaß) in den Rauhnächten das Backen des Kletzen oder Früchtebrotes, welches ebenfalls als Quatemberbrot gilt, da es aus einem Teil des letzten Brotteiges, mit Früchten gemischt hergestellt wird.